Der Traum vom eigenen Laden mit schönen Dingen: Susanne Töller hat ihn sich erfüllt. In der „Kulturtasche“ in Bochum verkauft sie Pflegendes, Duftendes und Gesundes. Und das in ausgesuchtem Ambiente. Voilà, hier ist der Auftakt zu einer kleinen Serie über Shop-Design!
Den schönen Laden gibt’s mittlerweile schon seit einem Jahr im Bochumer Ehrenfeld. Für Ortsunkundige: vom Bermuda-Dreieck aus Richtung Schauspielhaus laufen und direkt hinter der Bahnunterführung rechts rein, schräg gegenüber das Ladenlokal mit der großzügigen Fensterfront – das ist die „Kulturtasche“. Ich gebe zu: Bislang habe ich einen Riesenbogen drum herum gemacht, denn dort gibt es Laritze, pardon: lakrids von Johan Bülow … das ist so ungefähr das Leckerste, was es auf diesem Sektor gibt. Köstliche Kugeln, innendrin ein Kern aus Lakritze, ummantelt von Schokolade in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Stöhn!


Um nicht fett und süchtig zu werden, habe ich also die Gegend gemieden, allerdings auf Facebook genau verfolgt, was in der Kulturtasche passiert. Denn eins ist klar: Der Laden ist toll! Und Susanne noch töller (sorry für das doofe Wortspiel, konnte ich mir nicht verkneifen). Mit allem rund um Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden kennt sie sich bestens aus, hat es, wie man so sagt, von der Pike auf gelernt, denn sie ist ausgebildete Pharmazeutisch-Technische Assistentin und hat lange in Apotheken gearbeitet. In den letzten Jahren (und auch heute noch) war sie zunehmend als Trainerin im Bereich Kommunikation unterwegs. Was man schnell merkt, wenn man mit ihr ins Gespräch kommt, denn sie kann wirklich zu jedem Produkt in der „Kulturtasche“ etwas erzählen. Susanne weiß genau, was zum Beispiel in eine gute Creme oder ein gutes Duschgel hineingehört und vor allem was nicht, und so gibt’s bei ihr nichts mit Paraffinen, Silikonen oder Parabenen (ihr merkt schon, Chemie in der Kosmetik ist nicht so ihr Ding). Sie kennt alle wichtigen, ungiftigen, pflegenden und heilenden Zutaten mit Namen und kann sogar spezielle Cremes anmischen!
An ihre PTA-Zeit erinnert das Herzstück der Ladeneinrichtung: ein alter Apothekerschrank hinter dem Kassentresen. Schon als vor vier/fünf Jahren die Idee in ihr reifte, vielleicht mal einen Laden aufzumachen, war klar: genau so ein Holzschrank mit vielen kleinen Schubladen und Fächern muss dabei sein. Damit allein war das Lokal jedoch nicht fertig eingerichtet, und der extrem längliche Grundriss mit der langen Fensterfront war eine gestalterische Herausforderung, die sie sich alleine nicht zutraute. Also nahm Susanne zwei Interior-Spezialistinnen mit ins Boot: Marie Träger und Larissa Prinz, aka Prinzträger. Zum Blogbeitrag über die beiden außerordentlich kreativen Köpfinnen geht’s übrigens hier.
Vorgabe: Unverwechselbar sollte es werden und mit eher schmalem Budget realisierbar. Marie und Larissa machten sich an die Arbeit und entwickelten ein Konzept. Roter Faden der Einrichtung sind verschiedene Naturmaterialien und das Miteinander von Alt und Neu. So wurden einige Schubladen aus besagtem Apothekenschrank um diesen herum drapiert und mit einfachen, modernen Multiplex-Regalkästen kombiniert, davor ein betont schlichter Tresen. Auch auf den einfachen Präsentationstischen tauchen alte Schubladen aus Holz auf. Weitere Materialien sind Glas und Naturstein (zum Beispiel alte Apotheker-Gefäße zur Dekoration oder Kiesel als Preisschilder).
Wellness-Atmo verbreitet auch das „Wohnzimmer“ am schmalen Ende des Ladens mit Teppich, Sessel und Stehlampe. Direkt nebendran ist – tadaa! – eine Männerecke, jawohl! Dort gibt es insbesondere alles für die Nassrasur behaarter Gesichter: Bartöle, Bartwichse zum Schnurrbartzwirbeln, Rasierseife, Olivenholzschälchen zum Anrühren derselben, Bartshampoo, Rasierwasser und selbstredend auch verschiedene Pinsel. Eine Wissenschaft für sich! Für den gepflegten Kerl stehen in der Männerecke dann auch noch mehrere Haarpomaden bereit, zum Beispiel „Reuzel“ aus Holland oder „Dapper Dan“ aus Amerika (das ist das Zeug, das George Clooney benutzt!) sowie andere Körperpflegeprodukte wie zum Beispiel die Bioserie „Bulldog“.
Das Gros des Sortiments wendet sich eher an die Damenwelt. Susanne hat jedes einzelne Produkt sorgfältig ausgesucht und getestet. Zum Beispiel von Oliveda mit so hübschen Geruchsnoten wie mexikanischer Limette oder pazifischem Ingwer. Teilweise sind schon die Etiketten und Verpackungen so schön, dass man sich das ganze Badezimmer damit vollstellen will. Ich war jedenfalls so überwältigt von all den duften Dingen, dass ich mir die ganzen Markennamen kaum merken konnte, eine Liste finden Markenfreunde besser hier. Und wie es duftet in dieser kleinen Wellnessoase! Nicht so penetrant wie in einer herkömmlichen Parfümerie, aber auch nicht so gesund wie im Reformhaus, sondern zart, natürlich und unaufdringlich. Ich kann wirklich nur jedem raten, sich da mal durchzurüsseln, es ist herrlich!
Bei all der Kosmetik geht es Susanne nie nur um Schönheit allein. „Die Haut ist der Spiegel deiner Seele, wie es so schön heißt, und auch ein Ausscheidungsorgan“, erklärt sie. „Es geht viel um den Säure-Basen-Haushalt und um ganzheitliche Pharmazie. Ich habe viele Fortbildungen zu Themen wie Entsäuern, Entgiften und Darmsanierung besucht und finde das ein sehr spannendes Thema, über das ich gerne meine Kunden berate.“
Doch ich schweife ab, hier geht’s ja ums Interior. Den Laden geschickt auszuleuchten, war nicht leicht, ist aber mit einer Mischung aus Strahlern und Hängelampen gut gelungen. Auch die Farben sind ganz bewusst gewählt. Vor der pechschwarzen Wand mit dem goldenen Logo gegenüber dem Eingang steht ein weißes Klavier, auf dem Susanne schon als Kind gespielt hat, auch das kleine Wandlämpchen ist aus ihrem Zuhause. Der harte Schwarzweißkontrast wird ein paar Meter weiter durch eine mintfarbene Wand abgemildert. Ansonsten wird eher zurückhaltend mit Farben gearbeitet, schließlich sind die Produkte bunt genug.
Und bei „bunt“ bin ich endlich wieder beim Thema Lakritz (gut, wie ich die Kurve gekriegt habe, oder?). Der Hit der Frühjahrssaison sind nämlich beerenrote Himbeerkugeln mit dem klingenden Namen „Love“ – hmmmmm himmmmlisch …
Wirklich ein super schöner Laden! Der Besuch lohnt sich total!
Zum Thema Shop und Design, schaut doch mal im BioKu vorbei.
https://m.facebook.com/BIOKUBochum/
Der erste Unverpackt Laden in Bochum, der abgesehen davon auch noch die besten Bioprodukte und durch das Shop in Shop System noch tolle andere Sachen zu bieten hat.
Optisch ist der Laden ein absolutes Highlight, die Komplimente über das Interieur häufen sich. Würde super in diese Blog-Reihe passen 🙂
Viele Grüße!
Na da komme ich bestimmt mal vorbei.
Bin immer auf der Suche nach tollen NK Produkten für meinen Blog. 🙂
Lg
Nadine
Ja, geh da unbedingt mal hin, sie hat tolle Marken im Sortiment!
LG Bettina
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah! Den Laden kannte ich auch noch nicht und wie es sich anhört, lohnt ein Blick aufs Interieur ebenso wie auf das Sortiment! Vielen Dank für den Tipp!
Liebe Bettina,
wie toll, dass ich nun so von diesem herrlichen Lädchen erfahren habe. Bin ich doch in Sachen Naturkosmetik immer bis nach Münster gepilgert. Die nächste Einkaufsfahrt geht nun nach Bochum! Vielen Dank für den Tipp!
Gern geschehen 🙂
In demselben Viertel gibt’s übrigens mehrere nette kleine Läden …
Liebe Grüße, Bettina
Da kenn ich eine, die da ganz bald gucken geht …
Ja, mach das 🙂
Liebe Bettina, das ist ja mal wieder ein toller Tipp! Gut, dass es solche Läden gibt, in denen man noch vernünftig beraten wird. LG Nina
Allerdings, liebe Nina! Ich finde es auch immer eine Wohltat, wenn ich kompetent und freundlich beraten werde. LG Bettina
Super, danke für den Tipp, da geh ich gleich morgen hin!
Liebe Ronja, ich wette, du wirst es nicht bereuen 😉
LG Bettina