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#Wohnen wie’s im Buche steht: Sugar Girls

Sugar Girls Buchcover

My Café is my Castle

„Wer nix wird, wird Wirt“ hieß es früher leicht abfällig. „Wer eine sympathische Frau mit Mut und Visionen ist, macht ein eigenes Café auf“ passt heute schon besser. Und Hand aufs Herz, haben nicht viele von uns schon mal mit dem Gedanken gespielt, einfach den Job hinzuschmeißen und ein Café zu eröffnen? Also so eins, in dem man am liebsten selbst mit seinen Freundinnen sitzen würde? Mit lecker Kuchen, Tee und Kaffee, vielleicht ein paar erlesene Snacks dazu, aber auf jeden Fall so individuell eingerichtet wie das eigene Wohnzimmer? Also ich könnte mir das sehr gut vorstellen, und wer weiß, vielleicht irgendwann …

Andere sind da nicht so zögerlich wie ihr und ich und haben’s einfach gemacht. Den sicheren Job an den Nagel gehängt. Die gut gemeinten Einwände von Familie und Freunden konsequent ignoriert. Einen Businessplan geschrieben (oder auch nicht) und einen Kredit aufgenommen. Ein passendes Ladenlokal gesucht. Ein Einrichtungskonzept entwickelt. Die Ärmel hochgekrempelt und einfach losgelegt!

Kieztörtchen

Goldene Zeiten im „Kieztörtchen“ in Dortmund

Zwanzig Beispiele, dass das wunderbar klappen kann, haben die Autorinnen Jana Henschel und Meike Werkmeister zusammen mit der Fotografin Ulrike Schacht in dem Bildband „Sugar Girls“ (Callwey Verlag) versammelt. Und was soll ich sagen, das Buch ist ein richtiger Wurf! Die drei waren in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs und haben Frauen in ihren Cafés besucht, interviewt und fotografiert. Zwanzig Cafés: Das sind zwanzig Lebenswege, zwanzig Ideen, zwanzig tolle Frauen, zwanzig individuelle Interiors.

Kieztörtchen Dortmund

Violetta vor ihrem Café in Dortmund

Einige sind verspielt, fast schon zu kleinmädchenhaft für meinen Geschmack, andere eher rustikal-industrial-mäßig, andere im Retro- bzw. Vintage-Stil, manche skandinavisch angehaucht, wieder andere eher cool oder stylish. Keins ist wie das andere, und doch haben alle etwas gemeinsam: Sie tragen den persönlichen Stempel ihrer Besitzerinnen.

Kieztörtchen

Das Rezept für diesen Kartoffelsalat findet ihr im Buch …

Am besten, man nimmt das Buch mit ins eigene Stammcafé und genießt dort von der ersten bis zur letzen Seite den Trip durch die deutschsprachigen Lande, von Wien über München über Dresden über Berlin über Hamburg über – STOP! – Essen – und – STOP! – Dortmund!!! Jaaaa, endlich ein Interior-Buch, in dem das Ruhrgebiet vorkommt! Unsere schöne Gegend wird ja in den Coffeetable-Books meist sträflich ignoriert … um so froher war ich, als ich hier gleich zwei Beispiele aus dem Ruhrgebiet fand: Eines heißt „Kieztörtchen“ und befindet sich im Dortmunder Kreuzviertel, das andere trägt den Namen „Café Livres“ und ist in Essen. Ich war selbst noch nie dort, werde das aber alsbald nachholen! Eigentlich dachte ich immer, ich kenne mich ganz gut aus im Ruhrgebiet, aber im Bereich Kaffee und Kuchen klaffen da ganz offensichtlich riesige Lücken … Also empfehle ich beide Cafés hier einfach mal ins Blaue, und zwar mit einem außerordentlich gutem Gefühl. Denn sowohl die Fotos der Läden als auch ihre Besitzerinnen Violetta Dinova und Carola Bühn machen einen sehr sympathischen Eindruck. Violetta hat ihren Traum vom eigenen Laden mit wenig Geld und viel Liebe zum Detail umgesetzt, Highlight ist eine goldene (!) Wand. Carola liebt Frankreich und Bücher und hat diese Leidenschaft quasi zum Café gemacht, wie der Name „Café Livres“ schon vermuten lässt.

Café Livres Essen

Blick ins Café Livres in Essen

Das Buch „Sugar Girls“ ist übrigens nicht nur schön, sondern auch hilfreich und nützlich. Denn bevor man sich nun kopflos in die Selbstständigkeit wirft, gibt es in einem Kapitel die „Kleine Starthilfe für Existenzgründer“. Diese sollte man sich unbedingt zu Gemüte führen, bevor man den Job kündigt!
Auch wer nicht gleich sein eigenes Café eröffnen möchte, bekommt jede Menge Inspirationen, denn vieles ist auch auf die eigene Wohnung übertragbar. Außerdem hat jedes Sugar Girl einen Do-it-yourself-Tipp auf Lager, zum Beispiel wie man ein Notizblock-Brett oder ein Pompon-Mobilé bastelt oder einen Palettentisch baut. Und, liebe Naschkatzen, am Ende gibt es einen Rezept-Teil, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, von Exotischem wie einem veganen Avocado-Mohn-Kokos-Kuchen bis zu Alltagstauglichem wie Apple-Crumble.

Café Livres Essen

Carola vor der Bücherwand im Café Livres

Ob das „Kieztörtchen“ und das „Café Livres“ die einzigen Sugar-Girl-Cafés im Ruhrgebiet sind? Natürlich nicht! Ich stehe zum Beispiel sehr auf „Frl. Coffea“ in Bochum, das herrliche Café der Schwestern Nina und Katrin direkt neben dem Schauspielhaus, das mit Geschmack und Liebe zum Detail eingerichtet ist und in dem es unfassbar leckeren Kuchen (z. B. mit Mohn und Kirsche) gibt. Oder das Café Röstart, in dem Claudia und Richard selbstgerösteten Kaffee und einen überaus köstlichen Mandarinen-Schmand-Kuchen anbieten (und eine goldene Wand gibt’s da auch).

Café Livres Essen

Carolas Heidelbeer-Baiser-Torte, das Rezept steht im Buch

Und ihr? Kennt ihr noch andere solche Cafés im Ruhrgebiet? Dann schickt mir eine Mail (bettina@living.ruhr) oder hinterlasst einen Kommentar unter diesem Artikel, ich sammle alle Adressen und schreibe dann einen Blogbeitrag über die schönsten Sugar-Girl-Cafés im Ruhrgebiet (Boys sind natürlich auch willkommen) …

* Alle Fotos wurden freundlicherweise vom Callwey Verlag zur Verfügung gestellt.

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